Vertreterversammlung mal anders

Volksbank Vechta setzt auf digitale Vertreterversammlung

Aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Vechta einen neuen, innovativen Weg zu beschreiten und eine digitale Vertreterversammlung abzuhalten. Damit gehört die Volksbank zu einer der ersten Banken im Weser-Ems Gebiet, die eine Vertreterversammlung erfolgreich digital umgesetzt hat.

Normalerweise treffen sich Vertreter, Gäste, Mitarbeiter sowie Vorstand und Aufsichtsrat – in der Vergangenheit über 300 Personen – in einem entsprechend großen Veranstaltungsraum. Doch wie so vieles ist auch das in diesem Jahr anders. Und so fand die Versammlung vor Kameras und Bildschirmen statt - als erste digitale Vertreterversammlung in der Geschichte der Bank.

Zu den einzelnen Tagesordnungspunkten wurden Videobeiträge von Aufsichtsrat und Vorstand aufgezeichnet. Diese wurden den Vertretern über eine eigens hierfür errichtete geschützte Online-Plattform zur Verfügung gestellt. Zu jedem Tagesordnungspunkt gab es im Rahmen einer Informations- und Austauschphase die Möglichkeit, über eine Kommentarfunktion Fragen an die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat zu richten. Die Beschlussfassungen erfolgten anschließend über ein digitales Abstimmungssystem. Zwischen dem 26. und 29. Oktober 2020 waren die 253 Vertreter der Volksbank Vechta aufgerufen, sich die Vorträge anzuschauen und ihre Stimme bei den Wahlen und Beschlussfassungen abzugeben.

Die Vorstandsmitglieder Dr. Martin Kühling und Herbert Hermes blickten im Rahmen ihrer Videobeiträge zufrieden auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 zurück. Trotz der weiterhin bestehenden Niedrigzinsphase und der unverändert hohen regulatorischen Belastungen konnte das Jahr 2019 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden. Doch mit Blick auf die aktuellen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie ist eine erhöhte Risikovorsorge notwendig.
Vorstandsmitglied Herbert Hermes präsentierte in seinem Videobeitrag die Zahlen für das Geschäftsjahr 2019. Demnach stieg das Geschäftsvolumen in 2019 weiter an: So erhöhte sich die Bilanzsumme um 66 Mio. auf jetzt 1.235 Mio. Euro (+ 5,7 %), die Kundenkredite wuchsen um 37 Mio. auf 889 Mio. Euro (+ 4,3 %) und die Kundeneinlagen konnten um 72 Mio. auf jetzt 895 Mio. Euro erhöht werden (+ 8,8 %). Das betreute Kundenvolumen insgesamt – als Summe der Kundenkredite, der Kundeneinlagen und des vermittelten Volumens in der genossenschaftlichen
Finanzgruppe - beträgt mittlerweile über 2,5 Mrd. Euro. „Auch weiter steigende Mitglieder- und Kundenzahlen unterstreichen eindrucksvoll die starke Verankerung der Volksbank Vechta in der Region“, so Herbert Hermes.

Sowohl mit der Ertragslage als auch mit der Eigenkapitalausstattung ist der Vorstand zufrieden – doch auch in 2019 hinterlassen die anhaltende Niedrigzinsphase und die Regulatorik ihre Spuren. Ein detaillierter Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2020 ist aufgrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen schwer abzugeben. Zum Abschluss seiner Rede stellt Herbert Hermes jedoch klar: „Die Volksbank Vechta kann aus einer Position der Stärke handeln.“

Dr. Martin Kühling

Vorstandssprecher Dr. Martin Kühling ging in seinem Vortrag auf die weltwirtschaftliche Entwicklung ein und sprach über die aktuelle Situation und die Folgen rund um die Corona-Pandemie. In diesem Zusammenhang berichtete Dr. Kühling von der klaren Sichtweise der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hinsichtlich der Auszahlung von Dividenden für das Geschäftsjahr 2019. Aufgrund der derzeit nicht abschätzbaren Risiken und Auswirkungen empfiehlt die nationale Aufsicht eindringlich, auf die Auszahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 zu verzichten. Aus diesem Grund enthielt der Gewinnverwendungsvorschlag der Volksbank Vechta in diesem Jahr ausschließlich Zuweisungen in die Rücklagen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir für unsere Bank mit dieser eher vorsichtigen Strategie einen Weg gefunden haben, um uns für den weiteren Verlauf dieser Krise zu wappnen“, so Dr. Kühling. Auch die Vertreter sahen die Notwendigkeit und stimmten dem Vorschlag mit großer Mehrheit zu.

In weiteren Beschlussfassungen wurde der Vorstand sowie der Aufsichtsrat einstimmig entlastet. Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Stefan Dahms und Karl Krone wurden mit großer Mehrheit in das Gremium wiedergewählt. Das ebenfalls ausscheidende Mitglied Hubert Ruhe konnte wegen des Erreichens der Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Herr Ruhe war über 31 Jahre erfolgreich im Aufsichtsrat der Volksbank Vechta tätig. Für ihn erfolgte eine Neuwahl: Herr Martin Kuper, wohnhaft in Lüsche, wurde neu in das Gremium aufgenommen.

Zum Abschluss der diesjährigen Präsenzveranstaltung wäre Herr Ruhe für seine langjährige erfolgreiche Arbeit im Aufsichtsrat mit der Ehrenurkunde sowie der Ehrennadel des  Genossenschaftsverbandes Weser-Ems e.V. in Gold ausgezeichnet worden. „Um dieses Engagement angemessen zu würdigen, wird die Vergabe auf die Vertreterversammlung im nächsten Jahr verschoben - dann hoffentlich wieder in gewohnter Manier – nämlich ganz persönlich“, so Ludger Wessel, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Vechta.