Nach zwei Jahren Online-Veranstaltung aufgrund von Corona begrüßte Ludger Wessel, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Vechta, die 295 Vertreter, Gäste und Mitarbeiter wieder persönlich im Waldhof in Vechta. Nachdem sich die Mitglieder der Volksbank Bakum bereits am Dienstagabend mit 96% der Stimmen für die Fusion ausgesprochen hatten, lag es an diesem Abend an den Vertretern der Volksbank Vechta, die Fusionsbestrebungen durchs Ziel zu bringen. Dieser Weg ist nun frei – 99,3 % der anwesenden Vertreter in Vechta stimmten für den Zusammenschluss.
Vorstand und Aufsichtsrat zeigten sich nach dem eindeutigen Votum der Vertreterversammlung sehr zufrieden. Beide Häuser sind gut aufgestellt und beschreiten diesen Weg aus einer Position substanzieller Stärke und ohne wirtschaftliche Not – eine Verbindung nach dem Motto „Wer seine Kräfte bündelt, wird stärker.“
Vorstandssprecher Dr. Martin Kühling legte zu Beginn seines Berichtes über die beabsichtigte Verschmelzung mit der Volksbank Bakum die Gründe hierfür dar. So sollen die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Bankenbranche gemeinsam gemeistert werden, um die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit nachhaltig auszubauen. Gleichzeitig soll das bewahrt werden, was beide Banken heute schon auszeichnet: die hohe persönliche Bindung zu den Mitgliedern und Kunden sowie die ausgeprägte lokale Präsenz. Mit der Fusion ist zudem eine langfristige Standortsicherung in der Gemeinde Bakum verbunden. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben – im Gegenteil: insbesondere für die Mitarbeitenden der Volksbank Bakum bringt die Fusion erhöhte Spezialisierungsmöglichkeiten und interessante Entwicklungsperspektiven.
Die beiden Genossenschaftsbanken werden rückwirkend zum 1. Januar 2022 verschmelzen und unter der Firmierung Volksbank Vechta eG ihre Geschäfte zusammenführen. Die technische Fusion wird im September 2022 erfolgen.
Im ersten Teil der Versammlung präsentierte Vorstandsmitglied Herbert Hermes erfreuliche Zahlen – trotz vieler Herausforderungen in der Bankenbranche. Die Bilanzsumme stieg demnach um 71 Mio. auf nunmehr 1.504 Mio. Euro an (+5,0 %). Haupttreiber des Wachstums war das Kundenkreditgeschäft, welches um 94 Mio. auf 1.096 Mio. Euro (+9,4 %) stieg. Die Kundeneinlagen wuchsen um 26 Mio. auf 1.074 Mio. Euro (+2,5 %). Das betreute Kundenvolumen insgesamt – als Summe der Kundenkredite, der Kundeneinlagen und des vermittelten Volumens in der genossenschaftlichen Finanzgruppe - beträgt mittlerweile über 3,1 Mrd. Euro.
Trotz anhaltender Pandemie hat sich die Bank auch im Jahr 2021 erfolgreich behauptet. Die Ertragslage konnte stabil gehalten und die Eigenmittel dem Geschäftswachstum entsprechend weiter gestärkt werden.
Die Förderbilanz der Volksbank Vechta war ebenfalls Gegenstand des Vortrages. Das Spendenvolumen an gemeinnützige Vereine und Institutionen in der Region belief sich in 2021 auf rund 166.359 Euro. Die kommunalen Finanzen profitierten von Steuerleistungen der Bank sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Höhe von 5,6 Mio. Euro. Mit ihrer Kaufkraft aus Nettogehältern von 9,8 Mio. Euro stärkten sie damit die heimische Wirtschaft. Die Volksbank Vechta bleibt somit ein verlässlicher Förderer und Steuerzahler in der Region.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludger Wessel brachte im Anschluss an den Bericht von Bankvorstand Herbert Hermes weitere wichtige Tagesordnungspunkte vor. So wurde im weiteren Verlauf der Veranstaltung der Jahresabschluss 2021 festgestellt sowie der Verwendung des Jahresüberschusses und damit der Zahlung einer Dividende von 6 % je Geschäftsanteil seitens der Vertreter zugestimmt.
Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Gaby Anders, Dr. Erwin Sieverding und Ludger Wessel wurden zudem einstimmig in das Gremium wiedergewählt. Zudem ziehen die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder der Volksbank Bakum in das dann zwölfköpfige Aufsichtsratsgremium ein: Siegfried Böckmann, Wilfried Meyer und Michael Dierkes wurden im Rahmen der Versammlung einstimmig gewählt.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden zwei Ehrungen für langjähriges Wirken in der genossenschaftlichen Organisation vorgenommen. Diese wurden pandemiebedingt die letzten zwei Jahre verschoben. Das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Hubert Ruhe ist in 2020 altersbedingt aus dem Gremium ausgeschieden. Für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit (31 Jahre) wurde er mit der Ehrenurkunde sowie der Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems e.V. in Gold ausgezeichnet. Krankheitsbedingt konnte er leider nicht persönlich an der Ehrung teilnehmen. Karl-Heinz Borchers ist im Jahr 2021 altersbedingt aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für seine ebenfalls langjährige erfolgreiche Tätigkeit im Aufsichtsrat (23 Jahre) wurde er mit der Ehrenurkunde sowie der Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems e.V. in Silber ausgezeichnet. „Wir sind sehr froh, euer außerordentliches Engagement für unsere Volksbank endlich angemessen – nämlich ganz persönlich - würdigen zu können – vielen Dank für euren engagierten Einsatz, eure aktive Mitwirkung und eure tiefe und vor allem langjährige Verbundenheit zu unserer Volksbank Vechta,“ so Ludger Wessel, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Vechta, zum Abschluss der Veranstaltung.