Mit dem Geschäftsverlauf 2023 zeigten sich die Bankvorstände Dr. Martin Kühling und Herbert Hermes auf der diesjährigen Vertreterversammlung zufrieden. Insgesamt haben sich 362 Vertreter, Gäste und Mitarbeiter bei „Krögers Großer Bruder“ in Vechta eingefunden, um an der Veranstaltung teilzunehmen.
Aufsichtsratsvorsitzender Ludger Wessel eröffnete die Versammlung und übergab das Wort an Vorstandssprecher Dr. Martin Kühling, der die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland kommentierte. Das Wirtschaftswachstum ist gering und die Inflationsrate sinkt nur langsam, stabilisiert sich jedoch allmählich. Insbesondere die Industrie befindet sich in einem fortlaufenden Transformationsprozess.
Angesichts der neu gewählten Vertreter im Saal erläuterte Kühling ausführlich die genossenschaftliche Bankenstruktur und die damit einhergehenden Aufgaben der Vertreterversammlung.
Des Weiteren beleuchtete Dr. Martin Kühling in seinem Vortrag das Thema „Nachhaltigkeit“, welches ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte umfasst und sich bereits jetzt auf die Geschäftspolitik der Banken auswirkt. In diesem Zusammenhang wurde die Vertreterversammlung um ein Votum über eine mögliche Beteiligung an der Genossenschaft „The Generation Forest eG“ gebeten, die Landflächen in Panama kauft und in einem Generationenprojekt wiederaufforstet. Eine Mehrheit der Anwesenden entschied sich gegen den Kauf von Geschäftsanteilen.
Herbert Hermes erläuterte die Bilanzzahlen anhand einer imaginären „Reise“ durch die verschiedenen Abteilungen der Bank am Abend des 31. Dezember 2023. Bei einer Bilanzsumme von insgesamt 1.665 Mio. EUR halten sich die Kundenkredite und Kundeneinlagen in etwa die Waage. Der anhaltend hohe Anteil der Kundengeschäfte untermauert die Verantwortung der Volksbank Vechta in der Region, da die Einlagen von Kunden im Wesentlichen als Kredite an Kunden aus dem Geschäftsgebiet wieder herausgegeben werden. „Für uns steht also der Kunde im Fokus unserer Geschäfte“ so Herbert Hermes.
Die bilanziellen Kundenkredite erhöhten sich um 15 Mio. auf jetzt 1.261 Mio. Euro (+ 1,2 %). Neben den Krediten in der Bankbilanz wurden auch Finanzierungen an die Partner der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelt. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Hypotheken-, Bauspar- und Versicherungsdarlehen. Ihr Bestand erhöhte sich um 31 Mio. auf 461 Mio. Euro (+ 7,2 %).
Bei den bilanziellen Kundeneinlagen kam es im abgelaufenen Jahr 2023 zu einem Rückgang um 15 Mio. Euro auf 1.242 Mio. Euro (- 1,2 Prozent). Hermes berichtet, dass im Zuge der Zinssteigerungen seit 2022 die Nachfrage nach festverzinslichen Einlage- und Wertpapierprodukten stark gestiegen und somit ein Großteil der Gelder in den genossenschaftlichen Finanzverbund geflossen ist. Demnach stiegen die Wertpapierbestände der Kunden um 25,9 % auf 496 Mio. Euro (+ 102 Mio. Euro).
Das betreute Kundenvolumen insgesamt – als Summe der Kundenkredite, der Kundeneinlagen und des vermittelten Volumens in der genossenschaftlichen Finanzgruppe - beträgt mittlerweile über 3,6 Mrd. Euro.
Insgesamt ist der Vorstand der Volksbank Vechta sowohl mit der Ertragslage als auch mit der Eigenkapitalausstattung zufrieden. Johannes Freundlieb, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes, stimmte den Vorstandsmitgliedern zu - er verlas den Kurzbericht des Genossenschaftsverbandes, der die Ertragslage der Bank als „gut“ bewertet. Die Volksbank verfügt über deutlich mehr Eigenkapital als von der Aufsicht gefordert, und der ausgewiesene Gewinn liegt über dem Bundesdurchschnitt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludger Wessel brachte im Anschluss an den Bericht des Vorstandes weitere wichtige Tagesordnungspunkte vor. So wurde der Jahresabschluss 2023 festgestellt und der Verwendung des Jahresüberschusses und somit der Zahlung einer Dividende von 6 % von den Vertretern einstimmig zugestimmt. Der verbleibende Gewinn wird in die Rücklagen überführt. Ebenfalls jeweils einstimmig beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Siegfried Böckmann, André Meyer, Wilfried Meyer und Otto Themann wurden in das Gremium wiedergewählt.